18 Tage mit dem Rucksack durch Albanien
Eigentlich hatten wir eine 3-wöchige Reise durch Marokko geplant, doch Alles sollte anders kommen. Nach den schockierenden Nachrichten vom Erdbeben in Marokko kurz vor unserem Flug nach Marrakesch, hat für uns eine emotionale neue Ferienplanung angefangen. Ein so schönes Land, welches wir unglaublich gerne entdeckt hätten, in Trümmern und Elend zu sehen, war extrem schwierig. Jedoch war klar, dass wir unter diesen Umständen die Reise durch Marokko verschieben müssen. So kam, auch durch Empfehlungen von Kolleg*innen, Albanien auf den Tisch. Mit vollgepackten Rucksäcken und gespannter Vorfreude ging es nach Genf und von dort nach Tirana.
Tirana
12.9.23 - 14.9.23
Zwei Flugstunden und eine kurze Busfahrt später hat uns Tirana laut begrüsst. Volle Strassen, viel Abgas, staubige Hitze... Dennoch wunderschön! Um ein bisschen an zu kommen, verbrachten wir die ersten zwei Nächte unserer Albanien Reise in einem Airbnb im Quartier Bloku. Diese Entscheidung war schon unser erster Glücksgriff. Ein, im Vergleich mit dem Stadtzentrum, eher ruhiges Quartier voller Bars und tollen Restaurants. So fühlten wir uns direkt wohl in dieser doch sehr überwältigenden Stadt.
Am zweiten Tag ging es dann nach einem Besuch bei Bunkart, einem Must-do in Tirana, hoch auf den Hausberg, Dajti, von wo man einen eindrucksvollen Ausblick über ganz Tirana hat.
Nordalbanien
14.9.23 - 18.9.23
Für die ersten Highlights unserer Albanienreise ging es dann in den Norden. Genauer, nach Shkodra. Nicht weit von der Grenze zu Montenegro entfernt und am Skutarisee liegend, hat uns die Stadt schnell in ihren Bann gezogen. Die wunderschöne Altstadt lädt zum Verweilen ein, mit gutem Bier und gutem Essen.
Leider aber hatten wir nur eine kurze Nacht dort eingeplant und um 06:30 Uhr am nächsten Tag ging es mit dem Bus weiter in Richtung Koman, um von dort aus mit der Fähre auf dem Komani See Stromaufwärts nach Fierza zu gelangen. Diese Überfahrt dauerte ca. 2 Stunden und zeigte schon von Anfang an die wundervolle Schönheit der Landschaft Albaniens. Steile Klippen, dichte Wälder und im Hintergrund hohe Berge. Ein perfekter Start für unser Abenteuer “Nordalbanien”.
In Fierza wartete dann der nächste Minibus Richtung Valbona. Vor unserer Reise haben wir uns oft Gedanken gemacht, wie das alles mit dem öffentlichen Verkehr klappen wird und wir rechneten mit langen Wartezeiten und unklaren Angaben. Weit gefehlt! Alles war super organisiert. Klar, für die Abfahrtszeiten und Orte muss man sich ein wenig durchfragen, aber alle sind sehr hilfsbereit und wir kamen immer irgendwie an unser Ziel.
In Valbona angekommen verbrachten wir unsere erste Nacht im Zelt. Und das am Fusse des Maja e Thatë, was für eine Aussicht!
Die Nacht im Zelt überstanden, machten wir uns bereit für die Wanderung auf den Valbona Pass. Zuerst gestaltete sich dies ein bisschen anstrengend, da wir dem ganzen ausgetrockneten Flusstal entlang laufen mussten, bevor es dann endlich nach oben ging. Aber immer mit einer eindrucksvollen Umgebung und Aussicht. Nach einem harten Anstieg von 850 m sind wir auf dem Valbona Pass angekommen und die Aussicht war kaum zu übertreffen. Das alles mit einem perfekten Spot für die Übernachtung und einer der schönsten Sternennächte.
Am nächsten Tag folgte der Abstieg nach Theth und eine gemütliche Nacht auf einem Campingplatz, um Energie für die Busfahrten an die Riviera Albaniens zu tanken.
Albanische Riviera
18.9.23 - 25.9.23
Vom Norden ab in den Süden. Die Vorfreude auf warmes Wetter, schöne Strände und Baden im Meer war gross. So auch die Erwartungen an die Albanische Riviera.
Nach einem Tag voller Busfahrten von Teth über Shkodra und Tirana, sind wir gegen Abend in Vlora angekommen. Eine Küstenstadt oberhalb der albanischen Riviera, die uns ein wenig an Partymetropolen im Mittelmeerraum erinnert hat. So war für uns klar - schnell weg hier - und weiter in Richtung Süden.
In einem bis auf den letzten Stehplatz gefüllten Minibus fuhren wir über den Llogara-Pass nach Kondrak, gleich unterhalb von Dhërmi. Und von dort aus per Autostopp runter an die Küste zum the sea turtle camping. Ob der ganzen Szenerie waren wir ein bisschen zweigeteilt. Das Meer wunderschön, ein sehr sympathischer Camping, aber das alles inmitten von Baustellen, entstehenden Hotelkomplexen und in Reihe und Glied stehenden Liegestühlen. Ist das wirklich das, was die albanische Riviera zu bieten hat? Der erste Tag war auf jeden Fall ein wenig ernüchternd.
Aber zum Glück war dies ja erst der Anfang. Am nächsten Tag ging es wieder per Autostopp nach Ilias und zu Fuss hinunter zum Ghjipe Beach, mit einem Zwischenhalt in Dhërmi. Und plötzlich waren alle Zweifel wie weggeblasen. Ghjipe beach - ja, auch da waren die Liegestühle wieder sehr präsent - war für uns ein kleines Paradies. Und Zelten am Strand? In Albanien kein Problem! Hier ist es nämlich, mit wenigen Ausnahmen, überall erlaubt, wild zu campen.
Was gibt es schöneres, als vom Geräusch der brechenden Wellen zu erwachen, aus dem Zelt zu kraxeln und die ersten Minuten des Tages im Meer zu geniessen. Mit diesem guten Gefühl machten wir uns per Autostopp auf nach Himarë. Eine kleine Stadt am Meer, in der wir uns für zwei Nächte von den letzten Reisestrapazen erholen konnten. Und hier ein kleiner Tipp für Schleckermäuler. Cafe Kanada. Ein kleines Restaurant geführt vom Sohn im Service und der Mama in der Küche, welche die besten lokalen Gerichte zaubert.
Und schon näherte sich langsam das Ende unserer Reise entlang der Albanischen Riviera. Die letzten zwei Nächte genossen wir nahe der griechischen Grenze in Saranda. Viel grösser als Himarë, aber nicht mit weniger charm. Umgeben von hohen Hügeln, auf welchen man ein super Ausblick über die Küstenstadt hat. Diese genossen wir nach den Besuchen in Butrintit und dem blue eye. Grossartig!
Südalbanien Inland
25.9.23 - 28.9.23
Zeit, die Albanische Riviera hinter uns zu lassen. Es geht nach Gjirokastra, eine der ältesten Städte Albaniens. Und dort hatten wir einer der wenigen Regentage. Nach der Hitze an der Küste eine sehr willkommene Abwechslung. Ein Rundgang durch die eindrucksvolle Burg und Schlendern durch den Old Bazaar später, genossen wir den Abend einmal mehr mit fantastischem, traditionellem Essen.
Und dann war es tatsächlich schon soweit. Die Zeit in Albanien verflog wie im Fluge und so kam mit Berat unser letzter Stopp, bevor es zurück nach Tirana ging. Berat, die Stadt der tausend Fenster. Oder auch nicht. Laut dem local guide einer free walking tour sei dies ein Übersetzungsfehler, eigentlich sollte es die Stadt der Fenster über den Fenstern heissen. Für uns war aber beides zutreffend. Und schlussendlich ist es auch trotz Übersetzungsfehler eine der schönsten Städte, die wir in Albanien geniessen durften und ein absolutes Highlight.
Tirana
28.9.23 - 30.9.23
Zum Abschluss waren wir noch zwei Nächte in Tirana, bevor es auf den Rückflug ging. So hatten wir Zeit, die Stadt noch ein bisschen ausserhalb des Bloku Quartiers zu erkunden und merkten einmal mehr, wie nah Reichtum und Armut in Albanien, allem voran in Tirana, sind. Prunkbauten neben verlotterten Wohnbauten, herausgeputzte Quartiersplätze neben Abfallberge eine Strasse weiter. Eine Stadt der Gegensätze. Trotzdem war es schön und spannend, diese für uns zuerst überfordernde Stadt nach dieser Reise nochmals vertrauter zu erleben.
Und so ging unser Abenteuer Albanien zu Ende. Zurück bleiben wundervolle Erinnerungen und eine grosse Lust auf mehr!
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